4. Artenschutzgebiet Fockeltengraben
Naturschutz und Bildung vereint:
Teichanlage als Ausgangspunkt und Lernstätte
Die ehemalige Forellenzucht erfüllt die Anforderungen des Artenschutzes und wird zur Überwachung der Biodiversität genutzt. Bestandskontrollen, Gewässertemperaturen, Niederschlagsmengen, Pegelstände und Makrozoobenthos werden analysiert, um die Wasserqualität zu bewerten.
KLIMENZ pflegt Biotope, entfernt invasive Pflanzen und informiert die Öffentlichkeit über Naturschutz. Er arbeitet mit Schulen und Bildungseinrichtungen zusammen, kooperiert mit Naturschutzbehörden und Umweltverbänden, sensibilisiert für gesetzliche Vorgaben im Naturschutz und meldet Verstöße.
“Villa Hechtsruh”:
zentraler Treffpunkt der Naturfreunde ist die “Villa Hechtsruh”
im Fockeltengraben an der Teichanlage. Foto: Verein
Fischmobil begeistert:
seit 2018 kommt das Fischmobil vom Landesfischereiverband (LFVBW)
regelmäßig ins Steinatal und begeistert die Kinder. Foto: Verein
Libellenlarven:
von Kindern der KiTa “Schatzinsel” in Lauchringen gefangen.
Foto: Deborah Korhummel
Eisvogel:
KiTa-Erzieher und Naturpädagoge hat in 2024 fünf Bruthöhlen entdeckt.
geplantes Foto: Michi
Amphibien-Exkursion:
Klemens Fritz aus Emmendingen (rechts) ist Artenschutzbeauftragter und Amphibienexperte beim Regierungspräsidium Freiburg und kümmert sich um die Erfassung, den Schutz, die Pflege von Lebensräumen. Foto :Verein
Geburtshelferkröte:
Abends und nachts kann man die glockenartigen Rufe dieses kleinen Froschlurchs hören. Die Männchen (!) tragen die Eier auf ihrem Rücken, bis die Kaulquappen schlüpfen. Foto: Klemens Fritz
Feuersalamander:
der seltene Salamander ist ein
nachtaktives amphibisches Tier,
das sowohl an Land als auch im
Wasser lebt. Seine Hautdrüsen sondern ein giftiges Sekret ab. Foto: Verein
Nachtbildkamera:
eine Wildkamera am Teich zeigt das Spektakel nachaktiver Tiere: Fuchs (rechts), Dachs, Biber, Rehe, Marder, Ratten, Haselmaus, Fledermäuse und
Glühwürmchen. Foto: Mike Kühn
Siebenschläfer:
ein nachtaktives Nagetier, das zur Familie der Bilche gehört. Sein
Winterschlaf dauert sieben Monate. Foto: Verein
Insektenhotel:
eine Insektennisthilfe mit verschiedene Kammern, zieht nützliche Insekten an und fördert Biodiversität. Foto: Verein
“Bibi” der Biber – Ökoingenieur mit Bleiberecht:
mit etwas Glück kann man Biber auch tagsüber im Fockeltengraben
(“Villa Hechtruh” und L159) live beobachten. Foto: Verein
Biberexpertin Bettina Sättele betreut ein Biberhabitat am Fockeltenbach bei der L 159. Sie überwacht die Biberpopulationen im Steinatal, löst Konflikte (Bibermanagement), erät Landwirte und Gemeinden und setzt Naturschutzmaßnahmen um. Sie arbeitet mit Umweltbehörden und Naturschutzorganisationen zusammen, um das Gleichgewicht zwischen Biber- und Menschenschutz zu wahren.
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Edelkrebse – vom Aussterben bedroht:
Jörg Kasseckert (rechts) erklärt Vorschulkindern, wie die Populationen von Edel- und Steinkrebsen zu schützen sind. Foto: Verein
Was(s)erleben:
Nur wer die Natur kennt, kann sie schützen.
Edelkrebse als „Polizei im Wasser“:
bevorzugen klare, saubere und sauerstoffreiche Gewässer, sind Allesfresser und wichtiger Bestandteil der Süßwasserökosysteme. Fotos: Verein
Buntes Blumenmeer – ein Paradies für Insekten:
am idyllischen Fockelten-Teich und den nahen blühenden Heuwiesen tummeln sich Schmetterlinge und Libellen. Foto: Dieter Schäuble
Fotoseminar:
Flora und Fauna mit Daniel Zaus (links), Geschäftsführer Foto Schilling fotografieren. Foto: Verein
Wilde Brombeere:
die Dorngebüschbeere ist ökologisch wertvoll und gehört zur Familie der Rosengewächse. Foto: Verein
Spinnen-Safari:
als Spinnenforscher beobachten die Kinder mit dem Revierförster Jürgen
Bacher (rechts) Spinnen und Netze im Wald. Foto: Verein
Kreuzspinnen:
sind mit zehn Arten im
Fockeltengraben eine der artenreichsten Gattungen der Familie der Echten Radnetzspinnen.
Nach der Paarung wird das Männchen vom Weibchen getötet und
verspeist. Foto: Verein
Kinder basteln Spinnen Foto: Verein
Waldpädagogik und Wildtiere:
naturbegeisterte Stadt- und Kreisräte, Gäste und Kinder informieren sich über Wildtiere und Waldpädagogik. Foto: Dieter Schäuble
Busexkursion Steinatal:
Der Fockeltengraben ist im Rahmen der Klimaschutztage (mit Fridays for Fulture und KLIMENZ) eine wichtige Station. Foto: Dieter Schäuble
Wald-Wasser-Boden:
Hellmut von Koerber (rechts) demonstriert Politikern und Gästen die Herausforderungen in Zeiten des Klimawandels. Foto: Dieter Schäuble
Arbeitseinsatz Entschlammung:
ein ehemaliges Forellenzuchtbecken wird zum Amphibien-Laichhabitat und Feuchtbiotop umfunktioniert. Der NABU hilft. Foto: Verein
Waldbrandgefahr:
Die Klimakrise nimmt zu. Wir brauchen auch im Wald zukünftig Wasserspeicher, Löschteiche und proaktiven Feuerschutz. Foto: Verein
gesundes Grillen:
mageres Fleisch, mariniert mit
Kräutern und Gewürzen, plus vegane Gemüse-Spießchen.
Fotos: Vanessa Kasseckert
Ohne Wasser läuft nichts:
Hellmut von Koerber (links, KLIMENZ Vorstandsmitglied) demonstriert die zahlreichen Funktionen von Wasser. Foto: Dieter Schäuble
Ideenschmiede:
gemütliches Brainstorming, um kreative und nachhaltige Lösungen für Natur- und Umweltschutzthemen zu entwickeln.
Frühaufsteher:
Bei der Vogelstimmen-Exkursion am 1. Mai 2024 mit Hauke Schneider (NABU- Vorsitztender und LNV-Sprecher, links) wurden 33 Vogelarten beobachtet. Foto: Christian Füldner
Roter Milan:
kreist über den Fockeltengraben.
Foto: Christian Füldner
Rotkehlchen:
trillert im vielstimmigen Konzert. Foto: Verein
Kräuter-Exkursion “blühende Heuwiesen”:
Idyllische Waldwiesen im Fockeltengraben (extra später gemäht), voller
Blütenpracht und seltener Insekten. Foto: Dieter Schäuble
Wasserminze:
auch Bach- oder Fischminze wächst im Fockeltenbach. Foto: Dieter Schäuble
Wanderführerin/Kräuterexpertin:
Carina Bremer (links) und Christa Thoma (rechts).
Foto: Dieter Schäuble
Große Königslibelle und Azurblaue Teichjungfer (hier im Bild)
sind die häufigsten Libellenarten im Unteren Steinatal. Foto: Dieter Schäuble
Die Teilnehmer an Naturschutzveranstaltungen (BNE) – insbesondere die Kinder – sind stets begeistert, wenn sie Libellenlarven beobachten können. Sie sprechen von „Monstern“, die sich unter Wasser aufhalten. Und die Nahrungsaufnahme von Libellenlarven ist zudem ein faszinierender Prozess.
Malte Seibold, Diplom-Biologe und Leiter von „Fisch-on-Tour“ (Fischmobil vom LFVBW) hat dazu im Artenschutzgebiet sensationelle Fotos gemacht:
Lokalisierung:
In dieser Phase nutzt die Libellenlarve ihre scharfen Sinne, besonders ihre gut entwickelten Augen, um Beute zu erkennen. Sie halten sich oft in der Nähe von Pflanzen oder im Schlamm versteckt und lauern auf vorbeischwimmende Beutetiere. Bitte insbesondere auf den Kopf der Larve schauen!
Fotos: Malte Seibold
Annäherung:
Sobald die Larve eine Beute entdeckt hat, nähert sie sich dieser vorsichtig. Libellenlarven sind ausgezeichnete Lauerjäger und bewegen sich langsam und unauffällig, um die Beute nicht zu verschrecken. Sie nutzen dabei ihre Muskulatur und die Fähigkeit zur hydrostatischen Fortbewegung, indem sie Wasser durch den After ausstoßen.
Ergreifen:
Das Ergreifen der Beute erfolgt durch die Verwendung der Fangmaske, einem modifizierten Unterkiefer, der wie ein Fangkorb funktioniert. Sobald die Larve nah genug an der Beute ist, klappt sie die Fangmaske blitzschnell (!) nach vorne. Mit den gezahnten Greiforganen der Fangmaske wird die Beute sicher ergriffen und festgehalten.
Verschlingen:
Nachdem die Beute mit der Fangmaske ergriffen wurde, zieht die Larve diese zurück zu ihrem Mund. Die Beute wird dann mit den kräftigen Mundwerkzeugen der Larve zerbissen und gekaut. Schließlich wird die zerkleinerte Nahrung verschluckt und im Verdauungstrakt der Larve weiter verarbeitet. Fotos: Malte Seibold
KLIMENZ plant Zusammenarbeit mit der Schutzgemeinschaft Libellen (SGL).
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Fazit zu Biodiversität im Unteren Steinatal
Das FFH-Gebiet Fockeltengraben bei Detzeln wird zum speziellen Artenschutzgebiet aufgewertet, beherbergt bedeutende Populationen bedrohter Arten wie Geburtshelferkröte, Edelkrebs, Libellen und umfasst Maßnahmen wie Naturerlebnistage, Wiederaufforstungen, Biotopaufwertungen und Pflege von Amphibienlaichhabitaten, wobei die ehemalige Forellenzucht als Naturschutzprojekt und außerschulische Bildungsstätte dient (BNE).
KLIMENZ plant ein Mitwirken an der landesweiten Artenkartierung (LAK) für bedrohte Tierarten im Unteren Steinatal, um die Homepage der LUBW (Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg) zu aktualisieren.
Kosten
Förderanträge
Teich-Entschlammung, Instandhaltung Damm,
ökologische Zäune für Verkehrssicherung,
Nistkästen Singvögel,
Wiedehopfkästen, Lerchenfenster, Insektenhotels,
Vogel-Futterhäuschen,
Becherlupen, Mikroskope, Monitor,
Temperaturlogger,
Pflanzung heimischer Bäume und Büsche für Wiederbeschattung, Arbeitsgeräte,
Werkzeugkasten,
Erste-Hilfe-Kasten, Biberfrassschutz,
Öko-Toilette,
Anschubfinanzierung
für Planungsbüro (Gesamtkonzept)
Nutzen
Wertschöpfung
BNE (Biologie, Gewässerökologie),
Umfassende Kompetenz für Artenschutz von Flora und Fauna:
Säugetiere, Fische, Vögel, Amphibien, Reptilien, Insekten, Makrozoobenthos (Kleintiere unter Wasser)
gute Wasserqualität,
urige Biotopverbunde,
intakte Nahrungsketten,
sanfter Tourismus
Alleinstellungsmerkmal
FFH-Gebiet mit besonderem Artenschutzstatus
(regelmäßige Up-Dates von Kartierungen zu geschützten Tierarten und Biodiversität)