Eine Vogelstimmen-Wanderung organisierte KLIMENZ mit dem NABU am 1. Mai im Fockeltengraben bei Detzeln. Die Frühaufsteher konnten 33 Vogelarten beobachten.
Der erfahrene Vogelkundler Hauke Schneider (Dritter von rechts) erklärt die zu hörenden Vogelstimmen und verrät Wissenswertes über die Lebensräume der Vögel. Foto: Verein
Wer singt denn da?
Das Ziel für die Frühaufsteher war es, die Vogelstimmen-Kenntnisse zu trainieren – von A wie Amsel bis Z wie Zilpzalp. Unser erfahrener Vogelkundler Hauke Schneider (NABU-Vorsitzender) verriet Wissenswertes über die Lebensräume der Vögel.
Die Exkursion führt uns zu einer versteckten Waldwiese im Quellgebiet des Fockeltenbaches, durch Mischwälder, über landwirtschaftlich genutzte Flächen und Siedlungsgebiete von Detzeln zurück zu den Fockelten-Teichen.
Die Teilnehmer sollen für die Natur vor der Haustür sensibilisiert und ihr Interesse für die biologische Vielfalt geweckt werden. „Ich möchte die Menschen für unsere artenreiche und schützenswerte Natur begeistern“, so Hauke Schneider.
Ein Gewitscher und wahres Konzept heimischer Singvögel von A= Amsel bis Z = Zaunkönig begeistert die Wanderer.
Auch ein Specht bei der “Arbeit” war mehrfach zu hören …
Wanderführer Hauke Schneider (links): „Es war ein schöner Morgen und gehört/gesehen hatten wir auch einiges. Hat Freude gemacht und war von der Länge gerade richtig. 4 spezifische Lebensräume, Aue, Hochwald, Feld und Dorfrand haben einige Arten zusammengebracht. Hoffen wir dass es in Zukunft wieder mehr werden.“ Foto: Christian Füldner
Erlebnisbericht eines Teilnehmers zur Vogelstimmen-Exkursion:
„Acht Frühaufsteher unternahmen am 1. Mai in Detzeln zusammen mit dem NABU-Vorsitzenden Hauke Schneider eine ca. 4 km lange Vogelstimmenwanderung durch verschiedene Lebensräume. Mit dem Fernglas bewaffnet, zogen sie um ca. 6 Uhr morgens los. Ein paar Schritte gehen, stille stehen, lauschen und hören auf die Stimmen und Rufe aus den Bäumen und Hecken. Die Luft war erfüllt mit dem Frühlingsgesang der Vögel, begleitet vom Trommelwirbel der Spechte. Hauke Schneider erklärte wie man anhand der verschiedenen Vogelstimmen, die aus Gesängen und (Warn)rufen bestehen, die Arten bestimmen kann. Hin und wieder wurden die Ferngläser gezückt und man suchte irgendwo im grünen Dickicht einen Pipmatz zu finden. Ein Ringeltaubenpärchen flog vorbei und in der Ferne hörte man das “Hu-ru” der Hohltaube. Der Fußmarsch führte zunächst durch Aue und Hochwald, wo typische Waldvogelarten wie z.B. Drosseln, Spechte, Mönchsgrasmücke, Buchfink und der kleine aber laute Zaunkönig wahrgenommen wurden. Aus dem schattigen Grün trat die Truppe dann heraus in die offene Feldflur, die von der Sonne bereits erwärmt war. Am Waldrand noch den nach seinem Gesang benannten Zilpzalp hörend, waren hier nun ganz andere Vogelarten vertreten: Goldammer, Schwarzmilan, Star und Bachstelze. Und… ja, Hauke Schneider sichtete sogar den seltenen Neuntöter, der später seine Anwesenheit mit seinen rauen Rufen nochmals bestätigte. Die Vogelkundler nährten sich dem Dorf und auf den Wiesen sah man nun die Rauchschwalben jagen. Die siedlungstreuen Hausspatzen tschilpten um die Wette und tatsächlich, ein Turmfalkenweibchen präsentierte sich den Beobachtern hoch oben auf einem Zweig. Der Ruf des Grünfinken erklang von irgendwo und Distelfinken suchten in einem Vorgarten nach Sämereien. Vorbei an einem Elsternnest in einem hohen Baum auf der Weide nährten sich die Wanderer wieder langsam dem Ausgangspunkt. Insgesamt konnten während der dreistündigen Wanderung 33 verschiedene Vogelarten festgestellt werden, die in dem reich strukturierten unteren Steinatal noch ihren Lebensraum finden. Diesen zu erhalten, zu schützen und zu fördern ist eine wichtige Aufgabe. Aber schon im eigenen Garten kann jeder die Vogelwelt unterstützen und beobachten: Ein Nistkasten im Baum oder am Haus bietet nicht nur bestimmten Vogelarten eine Brutmöglichkeit, sondern man holt sich auch gleichzeitig fleißige Helfer zur Schädlingsbekämpfung“.
Die Vogelstimmen-Exkursion wurde mit einem gemütlichen Mai-Hock an den Fockelten abgerundet. Es gab u.a. frisch geräucherte Bachforellen. Hier zieht Abiturientin Julia Oelinger (links) eine Edelkrebsreuse aus dem großen Teich heraus. Foto: Verein