Forst- und Jagd-Reviere

Themenschwerpunkt «Forstwirtschaft & Wild»

Wald als natürlicher Klimaschützer

Wir brauchen intakte Wälder dringender als je zuvor als aktive
Klimaschützer, Lebensraum für eine vielfältige Fauna und Flora, Luft- und Wasserreiniger, CO2-Speicher, Grundwasserneubildung, Forstberufe / Arbeitgeber sowie zur Erholung für uns Menschen.

80% der Bäume sind krank – durch Klimakrise und Borkenkäferbefall. Risikobeschleuniger ist der Klimawandel. Der Waldboden kann seine Aufgaben als Puffer, Nährstoff- und Wasserspeicher nicht mehr erfüllen. Auslöser sind 3 Hitzesommer in Folge, Wetterextreme und Umwelteinflüsse. Waldpädagogen und Forstfachleute erklären Waldökologie und Entwicklungszyklen von Naturwäldern in erlebbarer Weise.

Rund um die Fockelten sind fast alle Fichten (flachwurzelnd) krank oder abgestorben.

Naturverjüngung im Steinatal-Wald

Naturverjüngung, Waldumbau, Mischwald, Kalamitätsrisiken, Waldstrategien

Bedingt durch zunehmende Kalamitäten in unseren Wäldern (Klimastress, Erkrankung, Schädlinge) sind neue resiliente, klimaresistente und standortangepasste Bäume zu pflanzen, die Wälder sind umzubauen, Mischwälder statt Monokulturen, innovative Bearbeitung der Flächen, z.B. könnten ferngesteuerte Säh-Drohnen zukünftig Daten mit einer spektrographischen Kamera, GPS-Technologie und Kartographie-Tools sammeln, u.a. Temperatur, Niederschlag, Bodentypen und einheimische Pflanzenarten, Daten abgleichen, um ein optimales Pflanzmuster zu erhalten und den besten Platz für jedes Saatgut zu finden. Bäume gelten übrigens als „soziale Wesen“. Sie pflegen Beziehungen und gehen Partnerschaften ein. Vielleicht verstehen wir eines Tages die Sprache der Bäume? Die Botschaften und Weckrufe unserer Wälder sind jetzt schon unüberhörbar.

 

Vom Jäger im Jagdrevier geschaffene Jagdeinrichtungen dienen der Verbesserung von Hege und Jagd, z.B. Hochsitze, Tränken, Fütterungen, Suhlen und Wildäsungsflächen.

Naturverjüngung meint die Reproduktion von Bäumen, die automatisch anlaufen und gedeihen. Früher wurde Verjüngung durch die Forstwirtschaft eingeleitet.

Der Fliegenpilz ist giftig. Viele essbare heimische Pilze wie Steinpilz, Pfifferling,  Rotkappe, Birkenpilz und Morchel stehen unter Artenschutz.

Spinnen sind vielfältig, nützlich, faszinierend und geheimnisvoll

Zu einer Waldwanderung mit dem Fokus auf Spinnen sind Schulkinder von 7 bis 12 Jahren eingeladen. Spinnen machen vielen Menschen Angst, andere finden sie besonders faszinierend. Mit ihren acht Beinen, acht Augen und einer spektakulären Lebensweise lassen die kleinen Krabbeltiere kaum jemanden kalt.

Angst vor Spinnen ist rational betrachtet völlig unbegründet! Ganz im Gegenteil sind Spinnen uns Menschen unendlich nützlich. Anders als viele Insekten leben alle Spinnen räuberisch und vertilgen in unseren Feldern, Wäldern und Häusern täglich Unmengen von Fliegen, Blattläusen, ungeliebten Käfern und Raupen. Sie haben eine bedeutende Funktion in der Natur als Regulator der Insektenfauna. In manchen Lebensräumen leben ca. 150 Spinnen auf einem Quadratmeter.
Spinnennetze sind mitunter architektonische Kunstwerke und die Spinnseide der Webspinnen ist ein wahres Wunder der Natur. Sie ist, bezogen auf ihr Gewicht, viermal so belastbar wie Stahl! Ungemein dehnbar und reißfest, inspiriert sie seit langem die menschliche Technik.

Kinder als Spinnenforscher basteln Spinnennetze

Als kleine Spinnenforscher suchen und beobachten die Kinder mit Revierförster Bacher die Spinnen und ihre Netze mitten im Wald. Anschließend flechten sie aus Wollfäden zwischen den Bäumen Spinnennetze, hängen Glöckchen daran und warten bis etwas ins Netz geht. Die Kinder schlüpfen dabei in die Rolle einer Spinne und lernen, wie diese nützlichen Tiere jagen.

Revierförster Jürgen Bacher versteht es, Kinder zu begeistern und wichtige Lerninhalte spannend und lustig zu vermitteln.

Mit Wassertöpfchen werden Spinnennetze sichtbar gemacht. In manchen Lebensräumen im Wald und an Gewässern leben ca. 150 Spinnen auf einem Quadratmeter.

Ein Spinnennetz ist ein von Webspinnen hergestelltes architektonisches Kunstwerk, das vorwiegend dem Beutefang dient. Die Fäden des Spinnennetzes bestehen aus Spinnenseide.

Die Kreuzspinnen sind eine der artenreichsten Gattungen der Familie der Echten Radnetzspinnen. Die Weibchen fressen die Männchen oft während oder nach der Paarung.

Auf eigene Faust erleben

Artenreiche Flora und Fauna im Klimastress

Fahre mit Auto / Fahrrad von Tiengen in Richtung Detzeln auf der L159 bis zum Sportplatz Detzeln und parke dort. Ein Wanderweg führt bergauf. Biege beim Friedhof oben links ab. Gehe auf dem Feldweg ca. 900 m immer geradeaus bis in den Wald. Bei der ersten Abzweigung im Wald biegst du links ab. Ein steiler Weg nach unten führt dich nach knapp 100 m an die Teiche.  Dort kannst du die Teichanlage mit der „Villa Hechtsruh“ sehen und auf dem Picknickplatz verweilen.

Wandere dann weiter aufwärts bis zu einer versteckten Waldwiese ins Quellgebiet des Fockeltenbaches mit vielfältiger Flora und Fauna. Im gesamten Fockeltengraben siehst du jedoch mehr und mehr die Klimafolgeschäden: Kahlschläge, Schneebruchschäden, tote und kranke Fichtenbestände, Naturverjüngungen, geschädigte Laubwälder und versiegende Quellen.

Wanderbares Steinatal “Klimenz-Tour”

Es ist eine Rundwanderung. Wanderer parken am Sportplatz Detzeln.

Gemeinsam erleben

Wald und Wild

An Station 8 können sich Naturfreunde, Klimaschützer, Waldbesitzer, Kinder, Jugendgruppen und Schulkassen in diversen Veranstaltungen über Forstwirtschaft und Wildtiere informieren.

Baumpflanzaktion und „Wald als Wasserschwamm“

Zum Erhalt bzw. Verbesserung der Funktion des Waldes als Wasserschwamm organisieren wir u.a. Baumpflanzaktionen. Tatkräftige Unterstützer sind dabei willkommen.

Besondere Aufmerksamkeit gilt der Humusmächtigkeit in ihrer Funktion als Schwamm, zumal im Fockeltengraben die Quellen zu versiegen drohen. Nach Starkregenereignissen sollten Wassermassen durch ein gezieltes (Niedrig-)Wassermanagement und angepasste Ingenieurbauwerke zurückgehalten werden, um später in Trockenperioden Stresssituation durch „Wasserspenden“ zu vermeiden – ist gut für Produktivität, Vitalität und Klima, damit unser Ökosystem Wald für die Herausforderungen der Zukunft gerüstet ist.

Wald- und Wildtiermanagement

Die Beeinflussung von Wildtieren durch Freizeitaktivitäten ist ein brandaktuelles Thema. Um einen faktenbasierten Dialog mit Akteuren aus Sport, Tourismus, Forst, Naturschutz und Jagd zu ermöglichen, sind wald- und wildbiologische Erkenntnisse zur Störwirkung menschlicher Aktivitäten eine wichtige Voraussetzung. Zeitgemäßes Wildtiermanagement (das Reh – der neue Borkenkäfer?) und Freizeitinfrastruktur (Wald vor Wild?) im Hinblick auf ihre Wildtierverträglichkeit werden mit Forstverwaltung und Jägerschaft abgestimmt. Mittelfristig ist ein „Wald-Entdeckungs- und Lehrpfad“ zu Waldökologie für den zukunftsfähigen Mischwald geplant.

„Lernort-Natur-Team“ der Jägervereinigung im Steinatal

Der Kreisjagdverband Waldshut hat neben der Jugendobfrau weitere vier speziell ausgebildete Naturpädagoginnen und Jägerinnen, die mit großem Engagement jungen Leuten jeden Alters die heimische Natur nachhaltig nahe bringen. Das Info-Mobil vom „Lernort-Natur-Team“ vermittelt einen Einblick in die heimischen Wildtierarten. Spannende Naturerfahrungsspiele für Kinder garantieren nachhaltige Erlebnisse.

Das „Lernort-Natur-Team“ vom Kreisjagdverband Waldshut vermittelt Wissen über Wald und Wild durch speziell ausgebildeten Naturpädagoginnen und Jägerinnen

Die Jägerschaft ist Mitglied im Landenaturschutzverband und hat einen Biotopobmann für den Fachbereich Naturschutz

Bei der Bus-Exkursion der 2. Waldshuter Klimaschutztage informieren sich Kreis-/ Stadträte und Familien über die Jagd, dort wo sich Fuchs und Hase gute Nacht sagen.

Welche Wildtierarten sind heimisch?

In Baden-Württemberg gibt es 117 wildlebenden Säugetierarten, davon stehen 49 auf der Roten Liste.

Welche Baumarten sind zukunftssicher?

11 Baumarten nehmen in Deutschland ca. 90 % des Waldes ein, die übrigen 40 Baumarten verteilen sich auf 10 %.