Biodiversitätsorientierte Schwammlandschaft Unteres Steinatal 2025
3. Bach- und Teichpatenschaften Steinatal
Um aquatische Ökosysteme zu stärken, sollen Auen renaturiert, Feuchtgebiete revitalisiert, Gewässerrandstreifen gepflegt, Wiedervernässungen durchgeführt und schattenspendende Bäume aufgeforstet werden. Weitere Maßnahmen umfassen Strukturverbesserungen des Bachlaufs sowie effektives Biber- und Auenmanagement. Gewässerschauen und Bachpatenschaften, besonders an kleineren Gewässern wie Fockelten-, Krebs-, Lützel-, Riedwiesen- und Dunstenbach, werden organisiert.
Umweltfreundliche Uferbefestigungen und Gewässerputzaktionen sollen illegale Müllentsorgung, Mikroplastik, Öl- und Löschschaumunfälle sowie PAK im Grundwasser bekämpfen. Weitere Maßnahmen zielen darauf ab, Kahlschläge, Trockenlegung von Wiesen, Gülleausbringung nahe Bachläufen, Überdüngung und unerlaubte Pestizide zu verhindern, um proaktiv eine sichere Trinkwasserversorgung zu gewährleisten. Ziel ist eine funktionierende Schwammlandschaft.
Eine Schulklasse, die eine Bachpatenschaft übernimmt, engagiert sich aktiv für den Schutz und die Pflege eines Bachabschnitts. Typische Aufgaben umfassen:
- Gewässeruntersuchungen:
Wasserproben nehmen, biologische Untersuchungen. - Dokumentation und Beobachtung:
Monitoring, Berichterstattung. - Pflegemaßnahmen:
Reinigungsaktionen, Renaturierung, Strukturverbesserung der Bachläufe für mehr Artenvielfalt. - Bildungs- und Öffentlichkeitsarbeit:
Informationskampagnen, Naturerlebnistage, Workshops, Exkursionen. - Zusammenarbeit mit Experten und Institutionen:
Kooperation mit Umweltschutzorganisationen (auch mit der Schweiz), Einladung von Fachleuten..
Was(s)erleben:
Schulkinder (Klassen) sammeln Tiere, die später bestimmt werden und Rückschlüsse auf die Gewässerqualität zulassen. Foto: D. Schäuble
Alle(s) im Fluss:
ehrenamtliche Helfer bei einer Gewässerputztete in der Steina – eine gemeinsame Veranstaltung mit dem Steinbruchbetreiber PWD. Foto: Verein
Ergebnis Putzete:
die Steina darf nicht länger als “Müllkippe” missbraucht werden. Ein Müllvermeidungskonzept wird dringend nötig.
Foto: Verein
Arbeitseinsatz:
Schulkinder beim Jäten von Neophyten (invasive nicht heimische Pflanzenarten), hier indisches Springkraut. Foto: Verein
Verklausungen:
entstehen durch Hindernisse wie angeschwemmte Baumstämme, Äste, Laub, Steine oder Müll. Diese Verstopfungen sind gefährlich, da sie Hochwasser verstärken können. Das gestaute Wasser erhöht den Wasserspiegel und führt zu Überschwemmungen. Der erhöhte Wasserdruck kann Erosion verursachen und Ufer destabilisieren.
Wenn eine Verklausung plötzlich bricht, kann eine gefährliche Flutwelle – z.B. für Siedlungen wie Detzeln – entstehen. Starkregen oder Schneeschmelze verschärfen die Hochwassersituation zusätzlich. Bachpaten melden Verklausungen und veranlassen deren Beseitigung. Fotos: Verein
Fazit
Bachpatenschafte fördern das Umweltbewusstsein und die Verantwortungsbereitschaft der Schüler und bieten praxisnahe außerschulische Lernmöglichkeiten im Bereich Naturwissenschaften
und Umweltschutz (BNE).
Kosten
Förderanträge
Greifzangen, Müllsäcke,
Abtransport von Müll,
Kescher und Siebe für Kleintierfang (Makrozoobenthos), Becherlupen, Mikroskope, Monitor,
heimische Bäume-, Büsche und Stecklinge für Wiederbepflanzungen
Anschubfinanzierung
für Planungsbüro (Gesamtkonzept)
Nutzen
Wertschöpfung
BNE (Biologie,
im Lehrplan verankert),
Kompetenz für Natur-, Klima- Umwelt- und Artenschutz,
gute Wasserqualität,
höhere Biodiversität, Sensibilisierung für Extremwetterereignisse:
Hoch- und Niedrigwasserschutz