Exkursionen Quellenkartierung

Bei Quellen-Exkursionen unterwegs (v.l.n.r.): Hellmut von Koerber (Vereinsmitglied, Biosphärenprojektleiter WWBiK), Hildegard Biehl-Höchst (Biosphärenguide, BUND), Julien Sentieiro (MSc Geosciences, Student DUW Universität Basel), Dieter Berger (Biosphärenguide, BUND) und Florian Zimmermann (Revierförster). Foto: Jörg Kasseckert


Auf zwei Exkursionen bei Menzenschwand haben wir insgesamt 2 ½ Quellen kartiert. Wir haben mit Google Maps gearbeitet. Dort sind Gewässer eingezeichnet. Wasser- und Lufttemperatur, pH-Wert und elektrische Leitfähigkeit werden ermittelt. Im Quellumfeld werden die Umgebungslage, die Vegetation, das Bodensubstrat in der Quelle sowie das Fließverhalten festgehalten.

Das Biosphärengebiet Schwarzwald engagiert sich seit 2021 mit einem Pilotprojekt für den Schutz naturnaher Quellen im Südschwarzwald.

«Naturnahe Quellen und ihre zugehörigen Quellbereiche bieten hochspezialisierten Pflanzen- und Tierarten einzigartige Bedingungen. Ihr besonderer Strukturreichtum, der Lebensräume im Wasser und zu Land miteinander verzahnt, zeichnet sie aus und macht sie zu wertvollen Rückzugsgebieten für Arten, die nährstoffarme und kühle Gewässer benötigen. Damit sind unsere Quellen unersetzbare Biotope, die es insbesondere in Zeiten des Klimawandels zu schützen und zu erhalten gilt» sagte Umweltstaatssekretär André Baumann.

Um für ein nachhaltiges Schutzkonzept fundierten Daten des Projektes zu erheben, wird der-Zustand der Quellen aktualisiert und eine aktuelle Zustandsbewertung von Quell-Lebensräumen in unterschiedlichen Höhenlagen vorgenommen. Dabei werden etablierte Kartier- und Bewertungsverfahren sowie methodische Grundlagen aus der Schweiz und Bayern an die Situation im BSG angepasst. Neben den Projektmitarbeitern aus der Basler Region werden Freiwillige ausgebildet, die nach und nach selbständig Quellen in vereinbarten Gebieten kartieren sollen.

Dieser Tümpel ist Teil eines Seitenzweiges vom Schreimattbächle – keine Quelle, sondern ein Sekundärbiotop, vermutlich entstanden durch Rückstau nach Forstwegebau. Foto: Dieter Berger

Warum sich KLIMENZ für Quellenschutz einsetzt

Ein wichtiger Aspekt der Exkursionen und Kartierungen ist es, zu lernen, aktuelle Erkenntnisse und Maßnahmenvorschläge für Quellenschutz auf das Steinatal zu übertragen. Im Rahmen des geplanten Modellprojekts «Wasser und Wiederherstellung der Natur im unteren Steinatal» könnten gewonnene Erfahrungen auf die Steina und ihre Nebenflüsse übertragen werden. Ständiges Niedrigwasser und rückläufige Quellschüttungen im unteren Steinatal sind prekär. Management- und Gewässerentwicklungspläne sind dringend den aktuellen Erfordernissen in Zeiten Klimawandel anzupassen.