Nachhaltige Artenvielfalt

Unser Verein betreut zahlreiche Kindergruppen, u.a. KiTa/KiGa Lauchringen, Vorschulabschlüsse, Grundschule Lauchringen, Caritas Schülerhort Waldshut, FEZ-Ferienkinder und Kindergeburtstage. Foto: Jörg Kasseckert


Der Fockeltengraben bei Detzeln ist ein geschütztes FFH-Gebiet, ökologisch besonders wertvoll und außerordentlich artenreich; «Urwald», Forstwald, Waldwiesen, Feuchtbiotope, Fischteiche, Weiher und der Fockeltenbach von der Quelle bis zur Mündung in die Steina.

Die «Villa Hechtsruh» von KLIMENZ ist seit vielen Jahren ein renommierter außerschulischer Lernort in idyllischer Natur. Außerhalb des Klassenzimmers bzw. Schulgeländes können die Lernprozesse bei Kindern anregen, ergänzen oder abrunden.

Im Juni 2022 machte KLIMENZ auf Initiative des Landesnaturschutzverbands (LNV) am ersten landesweiten „Tag der Artenvielfalt“ mit. Ab 2023 ist eine Bachpatenschaft mit einer Schule in Waldshut geplant. Bachpaten setzen sich für die Belange unserer Gewässer ein und unterstützen damit tatkräftig die Stadt in deren Auftrag zur Gewässerpflege und -entwicklung.

Weil Schülerinnen und Schüler zunehmend mehr Zeit in Schule, Hort und anderen Einrichtungen verbringen, kommt außerschulischen Lernorten nicht nur eine Bedeutung als Lernort zu, sondern auch als Freiraum für eine gesunde physische, mentale und soziale Entwicklung. Unser Verein fördert Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE), die Kinder zu zukunftsfähigem Denken und Handeln anregt. Die schützenswerte Artenvielfalt im Fockeltengraben ist hervorragend. Je nach Jahres- und Tageszeit können Kinder Tiere und Pflanzen «live» entdecken und erleben:

Fauna

SÄUGER
Fuchs, Reh, Hase, Marder, Eichhörnchen, Siebenschläfer, Mäuse, Ratten, Wiesel, Fledermäuse u.a. sind meistens dämmerungs- und nachtaktiv.

FISCHE und KREBSE
Steinforellen, Elritzen, Spiegel und Schuppenkarpfen, Edelkrebse. Im großen Weiher dürfen Kinder ausgelegte Reusen einholen und Fische füttern.

VÖGEL
Es brüten u.a. Wildenten, Amsel, Waldkauz, Blau- und Kohlmeisen. Bei der «Villa Hechtsruh» sind Nisthilfen angebracht. Graureiher erbeuten Fische und Mäuse.

AMPHIBIEN
Es kommen u.a. Grasfrösche, Erdkröten sowie Berg- und Kammmolch vor. Vereinzelt laichen auch Feuersalamander und Unken. Die Entwicklung der Kaulquappen zum Frosch ist gut zu beobachten.

REPTILIEN
Im/am großen Weiher leben Ringelnatter, Blindschleiche und Eidechsen. Sonnenexponierte Trockenmauern und Totholzhäufen sind geplant; sie dienen der Vernetzung von Lebensräumen und ökologischen Aufwertung der Biotope.

INSEKTEN
bevölkern in der wärmeren Jahreszeit insbesondere die Gewässerrandstreifen, u.a. Schmetterlinge, Libellen, Mücken, Falter, Käfer, Ameisen, Wespen, Bienen, Fliegen, Heuschrecken. In Insektenhotels wohnen Florfliege, Ohrwurm, Hummel, Wildbiene und Marienkäfer.

SPINNEN
Kreuz-, Spring-, Wolfsspinne, Weberknecht u.v.m. plus jede Menge Spinnennetze. Die Unterschiede von Insekten und Spinnen werden spannend erklärt.

MAKROZOOBENTHOS (Kleinlebewesen im Bach/Teich):
Bachflohkrebse, Insektenlarven, Wasserschnecken, Wasserkäfer etc. werden gekeschert, in Becherlupen oder per Mikroskopen bestimmt und behutsam wieder zurückgesetzt.

FLORA

PFLANZEN
Es wachsen Korb- und Salweide, Schwarzerle, Sumpfdotterblume, Wasserlilie, Froschlöffel, Tannenwedel, Sauergrasgewächse, Trollblume, Farne, Moose. Kinder lernen auch Heilkräuter (u.a. Ackerminze, Bärlauch) kennen und helfen beim Jäten von Neophyten (invasive gebietsfremde Pflanzen).

PILZE
September und Oktober gelten als Hauptsaison für Pilze: Pfifferling, Steinpilz, Parasol, Riesenbovist, Maronen, Gemeines Stockschwämmchen, Austernpilz, Fliegenpilz, Hallimasch. Der Klimawandel mit Hitzesommern, Dürreperioden und Schädlingen reduziert die Artenvielfalt der Pilze.

Dieser außerschulische Lernort ist im geplanten Wassermodellprojekt «Wiederherstellung der Natur im unteren Steinatal» integriert. Alle Aktivitäten sind konsequent durchkonzeptioniert, werden von Experten erlebnispädagogisch begleitet und durch altersgerechte Spiele aufgelockert. Gesetzliche und behördliche Vorgaben werden unterstützt/umgesetzt. Ausschließliches Lernziel ist es, das Bewusstsein für besseren Natur-, Umwelt- und Klimaschutz zu schaffen und nachhaltig zu vertiefen.

Bereits 2018 organisierte die BUND-Ortsgruppe Waldshut-Tiengen das Fischmobil vom Landesfischereiverband. 33 Kinder lernten an den Fockelten die Welt der Fische kennen, Archivbild.

Mit großer Begeisterung keschern die Kinder u.a. Insektenlarven, Wasserschnecken und Wasserkäfer. Die Tiere werden unter dem Mikroskop bestimmt und behutsam wieder zurücksetzt. Archivbild: LFVBW.

Der seltene Edelkrebs wird sorgsam gehegt. Bei der Bus-Exkursion der 2. Waldshuter Klimaschutztage in 2021 bestaunen die Teilnehmer diese bedrohte Tierart. Foto: Dieter Schäuble

Mit Nachtsicht-Wildtierkameras entstanden Videos der heimischen Artenvielfalt nachtaktiver Tiere an den Fockelten, u.a. Fuchs, Ratten, Siebenschläfer, Marder, verwilderte Hauskatzen, Glühwürmchen, Fledermäuse … Foto: Jörg Kasseckert

„Lasse“, das Maskottchen der „Villa Hechtsruh“, ist ein Siebenschläfer. Der nachtaktive Nager lebt seit Jahren in einem Vogelnistkasten. Er mag es nicht, wenn er tagsüber gestört wird. Sein Winterschlaf dauert über sieben Monate. Foto: Jörg Kasseckert

Eine „Familie“ von Ringelnattern lebt rund um den großen Fischteich. Die bekannteste Natter ist ungiftig und harmlos, wird bis 1,5 m lang, liebt Feuchtgebiete, Fließgewässer, Teiche, Sümpfen und geschützte Sonnenplätze, ernährt sich von Fröschen und Fischen. . Foto: Jörg Kasseckert

Bei der „Villa Hechtsruh“ wuchern Neophyten (invasive gebietsfremde Pflanzen), eine Gefahr für Mensch und Natur. Mit Begeisterung jäten Kinder u.a. Springkraut im „Dschungel“ und vernichten dieses mit allen Sprossen und Wurzeln. Foto: Jörg Kasseckert

Erlebnispädagogik wird stets begleitet von kindgerechten Spielen, z.B. lustiges Tiermalen, Tierstimmen raten oder das beliebte Quietschenten-Wettschwimmen im Fockeltenbach.  Foto: Dieter Schäuble

Die „Villa Hechtsruh“ ist seit vielen Jahren ein bewährter außerschulischer Lernort (BNE) umgeben von Urwald, Feuchtbiotopen und Fischteichen. Gerne erstellt KLIMENZ individuelle Programme für Kindergruppen und Schulklassen. Foto: Jörg Kasseckert

Warum sich KLIMENZ für Artenvielfalt einsetzt

Ein wichtiger Aspekt von Naturerlebnistagen für Kinder ist es, Beobachtungen, Erfahrungen und Schutzmaßnahmen nachhaltig zu vermitteln. KLIMENZ plant zudem exemplarisch ein Modellprojekt «Wasser und Wiederherstellung der Natur im unteren Steinatal». Bedingt durch das dramatische Artensterben sind breite Bevölkerungsschichten und Verantwortliche zu sensibilisieren sowie Management- und Gewässerentwicklungspläne den aktuellen Erfordernissen in Zeiten des Klimawandels anzupassen.

 

«Der Erhalt der Artenvielfalt ist eine der großen globalen Herausforderungen unserer Zeit und damit eine bedeutende Zukunftsfrage. Stabile, vitale und vielfältige Naturräume sind wichtig für die Gesellschaft.»

Winfried Kretschmann, Ministerpräsident Baden-Württemberg