Biodiversitätsorientierte Schwammlandschaft Unteres Steinatal 2025

9. Renaturierung Steinachhalde

Im stillgelegten NORDBRUCH soll ein Amphibien-Biotop wieder entstehen. Es wird Lebensraum für Frösche, Molche, Geburtshelferkröten und Feuersalamander bieten. Die Pläne zur Renaturierung sind an den Klimawandel anzupassen.

2000:  wertvolles Sekundärbiotop:
stillgelegter NORDBRUCH war bis 2000 ein artenreiches Feuchtbiotop und wurde danach zugeschüttet und vernichtet.                                      Foto: Verein

2023:  tote Steinwüste – Biotop zugeschüttet:
der NORDBRUCH ist eine lebensfeindliche Wüste, ein zerstörter Biotopverbund mit gestörten Nahrungsketten.                                                           Foto: Verein

2023:  Bauschutt
Sprengstaub, Schotter, Splitt und Bauschutt (19.12.20) werden endgelagert. Tiere vom alten Biotop können nicht überleben.

2023: Alteisen und Schotter
Wo einst eine artenreiches Habitat mit Zulauf vom Riedwiesenbach war, liegen jetzt lebensfeindliche Materialien.                               Fotos: Verein

2023: Kahlschlag
alle schattenspendenden Bäume am Riedwiesenbach bachabwärts (links) und bachaufwärts (rechts) vor und nach der Dole wurden vernichtet.                                               Fotos: Verein

2023: über der Dole
über dem einstigen Feuchtbiotop lagern direkt über der Dole riesige Berge sedimentreicher Materialien, welche bei Regen ausgewaschen werden/wurden.

2023:  rotbraune Brühe
fließt bei Regen ungefiltert (!)
via Riedwiesenbach in die Steina
(Frösche tot – alles tot) und (Fische krank – alles krank).                                                                     Fotos: Verein

Die Steinachhalde im Steinatal an der Grenze von Krenkingen war einstmals bekannt für ihre vielfältige Flora und Fauna. Ziel ist es, den natürlichen Zustand wiederherzustellen und die ökologische Vielfalt zu fördern. Maßnahmen umfassen die Wiederherstellung von Lebensräumen und die Verbesserung der Wasserqualität und Landschaft.

Geplante Maßnahmen

  • Schotterlager, Geräte, Müll entfernen
  • Fertigstellung neues Bachbett vom Riedwiesenbach
  • Renaturierung neuer Riedwiesenbach inkl. Gewässerrandstreifen
  • Entdolung Riedwiesenbach
  • ebenerdige Aufschüttungen (Erosionsprävention bei Starkregen)
  • Wiedervernetzung von Biotopen und Nahrungsketten
  • Schaffung von Amphibien-Laichhabitaten

Ziel
ist die zeitnahe Wiederherstellung des artenreichen Sekundärbiotops, insbesondere die Renaturierung des Riedwiesenbachs nach der Entdolung mit Tümpeln und Teichen sowie Erosionsschutz.

Aktuelle Herausforderungen und Zustand
Der Zustand von NORDBRUCH und Riedwiesenbach ist erbärmlich. Seit Jahren ist der ehemals artenreiche Biotopverbund zerstört und es gibt keine Fortschritte bei der Renaturierung. Die ökologische Vielfalt und die Nahrungsketten im FFH-Gebiet „Steinachhalde“ sind vernichtet.

Historie und Maßnahmen

  • vor 2000: Einstellung des Steinbruchbetriebes
  • 2000: Artenreiches Sekundärbiotop NORDBRUCH/Riedwiesenbach, nachgewiesene und kartierte Vorkommen der Geburtshelferkröte.
  • 2018: Beschluss Rekultivierung Steinachhalde (Gemeinderat Ühlingen-Birkendorf)
  • 2021: Das Sekundärbiotop wird zugeschüttet (ohne Verständigung der Behörden/des Naturschutzwarts zwecks Amphibienrettung). Das neue Bachbett des Riedwiesenbachs wird teilweise in Felsen gesprengt. Der alte Riedwiesenbach bleibt verdolt. Eine Renaturierung mit Wiederansiedlung der Amphibien ist dringend nötig.
  • 2022: Umweltschädliche Feinsubstrate fließen nach jedem Regen als “rotbraune Suppe” in Riedwiesenbach und Steina.
  • 2022:  Kahlschlag Gewässerrandstreifen Riedwiesenbach.
    .

Die Renaturierungsmaßnahmen sollen das Gebiet wieder in einen ökologisch wertvollen Zustand versetzen, sodass Amphibien zurückkehren können. Es gilt das Verschlechterungsverbot. Dabei ist eine “zeitnahe” Umsetzung gesetzlich vorgeschrieben.

NORDBRUCH und Riedwiesenbach liegen in einem FFH-Gebiet. Diese europäischen Schutzgebiete sollen den Artenschwund stoppen und die Vernetzung von Lebensräumen erhalten.

Amphibien und ihre Lebensweise
Amphibien wie Salamander, Molche, Unken, Kröten und Frösche leben sowohl im Wasser als auch an Land. Sie nutzen Wasser für die Eiablage und die Entwicklung ihrer Larven (Kaulquappen). Viele Amphibienarten sind durch Klimawandel, Krankheiten, Straßenverkehr und Verlust ihrer Lebensräume bedroht.

Verzögerung der Renaturierung
Bereits 2018 wurde einem Rekultivierungsplanung zugestimmt, doch bis heute ist kaum etwas geschehen. Fotos belegen die Zerstörung des einst intakten Sekundärbiotops.
Umweltschädliche Feinsubstrate fließen nach jedem Regen als “rotbraune Suppe” in Riedwiesenbach und Steina, was zu fatalen Umweltschäden führt (u.a. anhaltend schlechte Wasserqualität, heimische Bachforelle fast ausgestorben).

Fazit

Der Zustand des Gebiets muss dringend verbessert werden, um eine Wiederansiedlung der Amphibien und die Wiederherstellung der ökologischen Vielfalt zu ermöglichen. 
Wir müssen der Natur wieder etwas zurückgeben!
Wir brauchen eine intakte Biodiversität statt lebensfeindlicher Wüste!

Details:
https://klimenz.de/veranstaltungen/steinatal-safari/ 
Station 12 Steinatal-Safari.

Kosten

Eberhard-Konzern:

Entfernung ungeeigneter Materialien,
Fertigstellung neues Bachbett vom Riedwiesenbach,
Renaturierung neuer Riedwiesenbach inkl. Gewässerrandstreifen,
Entdolung Riedwiesenbach,
ebenerdige Aufschüttungen (Erosionsprävention bei Starkregen),
Wiedervernetzung von Biotopen und Nahrungsketten,
Schaffung spezieller Amphibien-Laichhabitate

Gesamtfinanzierung

Planungsbüro (integriert in Gesamtkonzept) 

Nutzen

Wertschöpfung:

Wiederansiedlung
aquatischer Flora und Fauna, neuer
Gewässerrandstreifen,
optimaler Artenschutz, wiederhergestellte Nahrungsketten,
höhere Biodiversität
durch Biotopverbund, 
mehr Gewässerqualität, 
gesünderes Mikroklima,
Verdunstungskälte, 
Wasserrückhalt, 
Wasserstandsausgleich
(Hoch-/Niedrigwasser),
durch ebenerdige Aufschüttung keine Erosion nach Starkregen
(= kein Sedimenteintrag
und keine Kolmatierung), Image-Gewinn für PWD.

Alleinstellungsmerkmal

Artenschutz- und Rückzugsgebiet u.a.
für Geburtshelferkröten
(ohne Tourismus)