Eines der schönsten Schwarzwaldtäler
Der Schwarzwälder Schriftsteller Heinrich Hansjakob nennt das
Steinatal in seinen Reisebeschreibungen eines der schönsten Schwarzwaldtäler. Teile des Gebietes befinden sich im Naturpark Südschwarzwald. Der Unterlauf vor der Mündung ist als Geotop ausgewiesen. Bis vor der Jahrtausendwende galt die Steina als Geheimtipp für Kajaktouren..

Renaturierung und Revitalisierung
umfassen die Wiederherstellung von Gewässerrandstreifen, die Aufforstung schattenspendender Bäume, die Schaffung von Schwammlandschaften, Tiefwasserkolken, Strukturlenkern, Rigolen, Fischgaragen, Bibermanagement und die Pflege von Auen. Auch Wiedervernässungen von Wiesen (ohne Drainagen) und die Wiederansiedlung der Bachforelle sind geplant.

Zusätzlich sind Neuanpflanzungen von Bäumen und Büschen, Blühstreifen, Pufferzonen und Verbundkorridore in Agrarflächen und Auenwäldern vorgesehen. Eine Aufwertung der FFH-Lebensräume wird angestrebt, um bedrohte Flora und Fauna zu schützen. Gewässerentwicklungspläne müssen an die Klimakrise angepasst werden. Zu den Maßnahmen gehören die Erhöhung der Luftfeuchtigkeit, die Kühlung der Umgebung und strukturelle Verbesserungen wie Tiefwasserkolke, Sandlückenraum, Fischgaragen und Quellsicherungen.

Besonderes Augenmerk wird auf den Ankauf von Grundstücken und natürliche Hoch- und Niedrigwasserschutzmaßnahmen gelegt. In Zusammenarbeit mit Landwirten werden Lösungen zur Erhaltung und Förderung der natürlichen Umwelt entwickelt. Naturschutzverbände unterstützen das Projekt, und ein Biodiversitätsberater hilft, die Artenvielfalt zu erhalten oder zu verbessern. Dies geschieht durch Bewertungen, Strategieentwicklung, Schulungen und Überwachungsprogramme.

Die Förderung der Biodiversität erstreckt sich auf Agrarflächen und Wälder, einschließlich ökologischem Landbau, Blühstreifen und Hecken, die Lebensräume für Insekten und Vögel schaffen. Naturnahe Waldbewirtschaftung, die Erhaltung alter Baumbestände, Totholz und die Wiederherstellung von Auenwäldern bieten Unterschlupf und Nahrung in verschiedenen Habitaten.
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Steina-Auen:
Vereinzelt mäandert die Steina noch durch intakte Auen. Die meisten Gewässerrandstreifen sind jedoch zerstört.                                         Foto: Uwe Hilpert

Funktion eines Gewässerrandstreifens:
Ein Gewässerrandstreifen dient mehreren wichtigen ökologischen und wasserwirtschaftlichen Zwecken.

  1. Erosionsschutz:
    Gewässerrandstreifen tragen dazu bei, die Erosion des Bodens am Ufer zu vermindern. Dies ist besonders wichtig, um die Stabilität der Ufer und die Wasserqualität zu erhalten.
  2. Filterfunktion:
    Pflanzen und Boden in Gewässerrandstreifen können Schadstoffe wie Nährstoffe (z.B. Nitrat und Phosphat) und Pestizide aus dem abfließenden Oberflächenwasser aufnehmen und abbauen, bevor diese in das Gewässer gelangen. Dadurch wird die Wasserqualität verbessert.
  3. Lebensraum:
    Gewässerrandstreifen bieten einen wichtigen Lebensraum für viele Tier- und Pflanzenarten. Diese Streifen fördern die Biodiversität und dienen als Korridore für die Wanderung von Tieren.
  4. Schutz vor Hochwasser:
    Durch die Aufnahme von Wasser bei Starkregenereignissen können Gewässerrandstreifen helfen, Hochwasserspitzen zu reduzieren und das Wasser langsamer in das Gewässer abfließen zu lassen. Dies mindert das Hochwasserrisiko.
  5. Klimaregulation:
    Vegetation in den Randstreifen kann zur Regulierung des lokalen Klimas beitragen, indem sie Verdunstung und Schatten spendet.
  6. Ästhetische und Erholungsfunktion:
    Gewässerrandstreifen tragen zur landschaftlichen Schönheit bei und bieten Erholungsräume für Menschen.
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Hier waren Biber aktiv:
Der geschützte Gewässerrandstreifen beträgt beidseitig 10 m (außerorts) bzw. 5 m (innerorts) ab Böschungsoberkante.                                           Foto: Verein

Biber als Ökoingenieur mit Bleiberecht – oder Quälgeist mit Ausdauer:
Bettina Sättele (rechts), Expertin für Bibermanagement und Auenschutz, erklärt den Biber als “Landschaftsgärtner”.                                         Foto: Markus Jäger

Hochwasser:
entfesselte Naturgewalten sind
in Zeiten des Klimawandels und
der Extremwettereignisse immer häufiger – ökologisch intakte Gewässerrandstreifen nötig. 

Voraussetzung für Schwammlandschaft:
Hier ist die Neugestaltung eines Gewässerrandstreifens angebracht,
ggf. proaktiv mit ökologischen Uferbefestigungen und insbesondere Wiederbeschattung.                                                                      Fotos: Uwe Hilpert/Verein

Ohne Wasser läuft nichts:
Zusammen mit dem deutschen Strömungsinstitut Herrischried sind eine Wissensplattform, Infotafeln, interaktive Wasserspiele und eine Wasserklangschale geplant.                                                                             Fotos: Strömungsinstitut

Fischbestands-Kontrolle:
Der Landesfischereiverband (LFVBW) und die staatliche Fischereiforschungsstelle (FFS) kontrollieren regelmäßig die Fischbestände. Hier ist LFVBW-Geschäftsführer Ingo Kramer (rechts) beim E-Fischen am Wehr Detzeln aktiv.                                                                                                       Foto: Dieter Schäuble

Wassertemperatur:
Mittels Loggern und Monitoring wird der Temperaturanstieg der Steina überwacht. Für manche Fischarten ist der Klimawandel tödlich.         Quelle: LFVBW 

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Insekten:
Andreas Albicker (Mitte) von der Steinatal-Imkerei informiert über Bienen, Honig, Insekten und die gute Zusammenarbeit mit Landwirten.                                                     Foto: Verein

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Putzete:
Illegal entsorgter Müll geborgen – im Bachbett der Steina auf der Gemarkung Krenkingen zusammen mit dem Steinbruchbetreiber PWD.
                    Foto: FC Untermettingen 

Gewässerbegehung mit Ortschaftsrat:
Bei einer Gewässerbegehung mit nächtlichem Aalfischen überzeugte sich der Krenkinger Ortschaftsrat 2017 vom Fischreichtum in der Steina.    Foto: Verein

Detzeln im Steinatal:
Für mehr Biodiversität, besseres lokales Mikroklima und ästhetische Erholungsräume.                                                                                           Foto: Uwe Hilpert

Fazit

Wesentlich Elemente für eine Schwammlandschaft sind Kontrolle der Gewässerrandstreifen, den Schutz und die nachhaltige Nutzung von Gewässern und ihrer Umgebung und ebenso Bestandkontrollen der aquatischen Flora und Fauna.

Kosten

Förderanträge:

Brachen, Ackerrand- und Gewässerrandstreifen, 
Umwidmung Begrünung,
Boden lockern, Engsaat, bodenschonende Traktor-Breitreifen,
Zwischenfrüchte und Unter- bzw. Mulchsaaten:
mehr Bodenleben – weniger Wasserstress,
bodenschonende Holzernte,

Bach-Strukturelemente,
Störsteine & Wurzelwerk,
Tiefwasserkolke,
Fischgaragen, Rigolen, Entfernung Drainagen, Entdolungen (WRRL),
Bach-Renaturierungen, 
Wasserzwischenspeicher Retentionsmulden, Regenrückhaltebecken,
Retentionsgebiete,
Regenwassermgmt.,
Erosionsschutz,
Wiederbeschattung,
Wiedervernässung,
Biber-Verbissschutz,
Wegerück-/Umbau.

Neubepflanzungen, 
Ziel:  5´000 Bäume/Jahr, 
Mischwaldetablierung,
Freiflächenvermeidung,
Feldgehölzaufforstung. 

Wissensplattform, Wasseranalysegeräte,
Temperaturlogger, 
Niederschlagsmesser, Grundstückserwerb 

Anschubfinanzierung
für Up-Date Gewässer-Entwicklungspläne (MAP) wg. rasanten Klimawandel,
und für Planungsbüro (Gesamtkonzept) 

Nutzen

Wertschöpfung:

BNE (Auenwald, Gewässerrandstreifen, Gewässerökologie, Bibermanagement,
Biologie).

Höhere Artenvielfalt, 
Lebensraum Nützlinge,
bessere Wasserqualität,
gesünderes Mikroklima, mehr Wasserspeicher,
Abkühlung, Verdunstung,
Heckennutzung,
Stopp dem Landverlust,
Niedrig- und Hochwasserschutz,
Boden- und Gewässerschutz, Naturschutz und Landschaftsbild,
Planungssicherheit, sanfter Tourismus. 

Alleinstellungsmerkmal

(Familien-)Wander- und Naturparadies eines idyllischen Tals mit einem der letzten Wildwasserbäche im Südschwarzwald.

heimischer Forst

         heimische Bachforelle