Wild – wertvoll – wirklich wichtig.
Warum Biotoppflege unverzichtbar ist
Flora-Fauna-Habitat-Gebiete (FFH-Gebiete) sind Teil des europäischen Schutzgebietsnetzes Natura 2000. Sie bewahren Lebensräume von gemeinschaftlicher Bedeutung und bieten Rückzugsorte für gefährdete Arten. Doch Schutz allein reicht nicht aus – viele dieser Lebensräume benötigen aktive Pflege, um ihren ökologischen Wert zu erhalten.
Besonders dort, wo traditionelle Nutzungen wie Beweidung oder Teichwirtschaft entfallen, drohen wertvolle Biotope zu verbuschen oder zu verlanden. Ehrenamtlich Engagierte spielen eine Schlüsselrolle dabei, diesen Entwicklungen entgegenzuwirken.
Praktischer Naturschutz durch Freiwillige
Konkrete Maßnahmen mit großer Wirkung
Unter fachkundiger Anleitung leisten Ehrenamtliche einen wichtigen Beitrag durch gezielte Pflegeeinsätze, darunter:
- Amphibientümpel pflegen: Entschlammung, Freistellung und Offenhaltung für Arten wie Kammmolch oder Edelkrebs
- Invasive Arten eindämmen: Entfernung gebietsfremder Pflanzen wie dem Drüsigen Springkraut, das heimische Arten verdrängt
- Reptilienhabitate erhalten: Rückschnitt und Offenhaltung sonniger Böschungen zur Förderung wärmeliebender Arten
Diese Maßnahmen sind nicht nur ökologisch sinnvoll, sondern auch notwendig – denn öffentliche Stellen allein können den Pflegeaufwand oft weder personell noch finanziell stemmen. Ehrenamtliches Engagement wird so zur tragenden Säule des Naturschutzes.

KLIMENZ-Unterstützer, Uwe Mollenhauer, bei der Biotoppflege an den Fockelten im Steinatal (bei Detzeln). Foto: Verein
Erhalt statt Eingriff
Entschlammung im FFH-Gebiet – rechtlich und ökologisch abgestimmt
Maßnahmen in FFH-Gebieten unterliegen den strengen Vorgaben der FFH-Richtlinie. Eingriffe dürfen nur erfolgen, wenn sie den Erhaltungszustand geschützter Arten oder Lebensräume nicht beeinträchtigen.
Eine fachgerecht geplante Entschlammung von Amphibiengewässern ist jedoch in der Regel nicht nur zulässig – sie ist ökologisch notwendig, um das Verlanden von Laichgewässern zu verhindern. Ohne regelmäßige Pflege würden wertvolle Habitate langfristig verschwinden.
Im Projektgebiet von KLIMENZ.DE erfolgt jede Maßnahme in enger Abstimmung mit der unteren Naturschutzbehörde – unter Anleitung eines ehrenamtlichen Naturschutzwarts.

KLIMENZ-Unterstützer, Uwe Mollenhauer, entschlammt ein Amphibienhabitat, um vor der Verlandung zu bewahren. Foto: Verein
Ziel: Günstiger Erhaltungszustand
Lebensräume langfristig sichern
Das zentrale Ziel aller Maßnahmen im FFH-Gebiet ist die Erhaltung oder Wiederherstellung eines „günstigen Erhaltungszustands“. Fachlich abgestimmte und ehrenamtlich durchgeführte Pflegearbeiten leisten hierzu einen direkten Beitrag – nicht nur für einzelne Arten, sondern für ganze Lebensgemeinschaften.
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