Durchs „Städtle“ mit der “grünen Brille”: Historisches erfahren, ökologisch Vorbildliches würdigen und zukunftsfähige Entwicklungen anregen. .
Der Verein „Erlebbare Umweltweltbildung e.V.“ organisierte in Zusammenarbeit mit dem Klima-Bündnis Waldshut-Tiengen und dem BUND-Regionalverband einen Rundgang durch die Altstadt. Es wurden fünf ökologisch interessante Stationen besichtigt.
Station 1:
Die Stadthalle Tiengen bietet ökologische Potenziale, z.B. Fassadenbegrünung und ein Brunnen davor, der wieder sprudelt – für ein besseres Mikroklima. Die Wohnblöcke gegenüber wären durchaus für Balkonkraftwerke geeignet: Die Dächer der Häuser und eines Supermarkts könnten mit Photovoltaik bestückt werden. Foto: Dieter Schäuble
Station 2:
Werner Leber (links), Vorsitzender vom Imkerverein, präsentierte rund um sein Haus gegenüber der Post nachhaltigen urbanen Gartenbau und Artenvielfalt mitten in der Stadt. Neben reichen Ernten von heimischen Gemüse und Obst faszinierten sein Gartenteich mit Seerosen, ein Lebensraum für Koikarpfen, Libellen und andere Insekten. Foto: Dieter Schäuble
Der Gartenteich dient als Vogeltränke, sorgt für Verdunstungskälte und garantiert ein besseres Mikroklima.
Bildmitte: Nicolai Müller (Klimaschutzmanager), Claudia Linke und Claudia Hecht (Stadträtinnen) und im Bild v.r.n.l.: Werner Leber (Hobbygärtner und Imker), Jörg Kasseckert (Vorsitzender) und Nikola Kögel (Aktionsgemeinschaft Tiengen). Foto: Dieter Schäuble
Station 3:
Marlies Hess (zweite von links), die Enkelin der letzten Müllerin der historischen Ölmühle, begeisterte mit einer Demonstration über die Arbeitsweise der Mühle und erzählte Episoden aus der damaligen Zeit. Foto: Dieter Schäuble
Immer wieder lief das alte Mühlrad: Es klapperte die Mühle, es stampfte und lärmte rund um den Antriebsbaum. Die Ölmühle ist ein restauriertes Kleinod aus dem Mittelalter, ein kleines Museum und zugleich ein historisches Beispiel für regenerative Energie aus Wasserkraft. Foto: Dieter Schäuble
Station 4:
Bildmitte: Thomas Hilpert (Müller und Stadtrat) berichtete in seiner malerischen, aber funktionell arbeitenden Stadtmühle über die aktuellen Herausforderungen. Die Müllerfamilie Hilpert verarbeitet regionalen Weizen, Dinkel, Roggen und bietet im gut sortierten Mühle-Laden ein umfangreiches gesundes Sortiment an Naturkost an sowie frisches Obst und Gemüse. Hilpert wörtlich: „Es ist wichtig, dass sich Landwirte, Müller und Bäcker austauschen und auf regionale Produkte besinnen”. Die Stadtmühle Tiengen wird heutzutage nicht mehr von Wasserkraft betrieben. Photovoltaik ist wegen Denkmalschutz in der historischen Altstadt ebenfalls nicht möglich. Foto: Dieter Schäuble
Station 5:
Im Bild hinten links: Nicolai Müller (Klimaschutzmanager der Stadt), erklärte am Tiengener Bahnhof, wie das Blockheizkraftwerk funktioniert und wer mit Wärme und Strom versorgt wird. Auch hier stehen aus ökologischen Gründen Herausforderungen an, die die Stadt zu stemmen hat, damit Waldshut-Tiengen baldmöglichst eine klimaneutrale Stadt wird. Foto: Dieter Schäuble
Der erste Öko-Abendspaziergang endete mit einem gemütlichen Beisammensein im Biergarten vom Gasthaus Deli. Konstruktive Ideen für den Klimaschutz wurden initiiert. Die Mitglieder von „Erlebbare Umweltbildung e.V.“ und vom Klima-Bündnis Waldshut-Tiengen diskutierten ungezwungen, welche Klimaanpassungsmaßnahmen es braucht. Wegen der enormen Nachfrage sind weitere Öko-Abendspaziergänge in Waldshut und Tiengen 2024 angedacht.