Das untere Steinatal soll klimafit in die Zukunft gehen. Dabei spielt Wasser die Hauptrolle. KLIMENZ zeigt inmitten idyllischer Natur wie wir uns vor aktueller Hitze, Dürre, drohenden Waldbränden, Starkregen und dramatischen Hochwasser besser schützen können.
Wasserrückhaltung präsentiert Hellmut von Koerber (links) „live“ mit spannenden Outdoor-Versuchen für Jung und Alt. Archivbild: Dieter Schäuble
Von Koerber ist Fachmann für Wasserrückhaltung und Projektleiter (Wald-Wasser-Boden im Klimawandel”) im Biosphärengebiet Schwarzwald. Er informiert vor Ort über Klimalandschaften und zeigt in einfachen Versuchen, wie man den Wasserrückhalt messen kann, informiert wie wir Wegewasserableitungen schnell und breit umsetzen können, spricht über Regenwasser (versickern, gießen und vielseitig nutzen) sowie über Feuer und Wasser, Hochwasser, Brände, Tiefwasserzonen und Löschteiche. Ein Schwerpunkt sind die Gewässerrandstreifen im Steinatal, die Beschattung und Kühlung der Lebensräume insbesondere für aquatische Flora und Fauna.
Mit etwas Glück können die Teilnehmer aktive Biber direkt am Veranstaltungsort „live“ bei der Arbeit erleben, wie er Dämme baut und Bäume fällt. Foto: Jörg Kasseckert
Bei einem geführten Rundgang um den obersten Fockelten-Teich können die Teilnehmer „live“ die aktuellen Spuren der Nager sehen: Staudämme, Höhlen im Damm, Rutschen und Reste gefällter Büsche und Bäume. Foto: Archiv
Über Biber-Management im unteren Steinatal informiert Bettina Sättele (rechts) vom Fachbüro für Biberfragen und Auenschutz. Archivbild: Markus Jäger
Der europäische Biber (Castor fiber) steht auf der Roten Liste der gefährdeten Tierarten und ist besonders geschützt. Mehr als 150 Jahre lang galt der Biber in Deutschland als ausgestorben. Nun eroberte er seinen ursprünglichen Lebensraum zurück. Er unterliegt nicht dem Jagdrecht. Seit 2003 besiedelt er wieder das Steinatal. Er ist ein dämmerungs- und nachtaktiver Pflanzenfresser – ein Baumeister der Wildnis. Der Biber bevorzugt Kräuter, Sträucher, Wasserpflanzen und Laubbäume, wie Weiden, Espen, Erlen und Pappeln und kann bis zu 20 Minuten tauchen. Im Mittelalter galt der Biber mit seiner Schwanzflosse (Kelle) als Fisch.
Wegen ihres Baumfällens sind Biber in der Land- und Forstwirtschaft nicht sehr beliebt. Doch mit seiner Bautätigkeit sorgt der Biber für eine natürliche Dynamik des Auwaldes mit strukturreichen Uferabschnitten und Gewässerrandstreifen. Von der Vielfalt an Lebensräumen profitieren Artenvielfalt und Mikroklima. Über Biber holen sich die Gewässer ihre ursprünglichen Auen zurück. Dies ist gerade in Zeiten des Klimawandels von großer Bedeutung.
Wer macht mit?
Jedermann, Bürger von Waldshut-Tiengen und Umgebung,
Familien mit Schulkindern,
Natur-, Umwelt- und Klimaschützer jeden Alters.
Termin
Sonntag, 24. September 2023, 15:30 bis 18:00 Uhr
Veranstaltung findet bei jedem Wetter statt, außer bei Gewitter.
Ort
Fockelten-Teiche bei Detzeln,
Anfahrts-/Wanderweg ab Sportplatz Detzeln ist ausgeschildert.
Kosten
Teilnahme kostenlos, Spenden willkommen
Mitwirkende
Hellmut von Koerber (Fachmann für Wasserrückhaltung und Projektleiter im Biosphärengebiet Schwarzwald)
Bettina Sättele (Fachbüro für Biberfragen und Auenschutz)
Jörg Kasseckert (Naturschutzwart, Vorsitzender „Erlebbare Umweltbildung e.V.“)
Kapazität
20 Teilnehmer
Nötige Ausrüstung
zweckmäßige wetterangepasste Outdoor-Kleidung, Wanderschuhe
Hinweise
Teilnahme auf eigene Gefahr, am Veranstaltungsort werden Getränke angeboten, Teilnehmer sind einverstanden, dass während der Veranstaltung Fotos ausschließlich für die Öffentlichkeitsarbeit im Rahmen von KLIMENZ gemacht werden.