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Klimenz ist aktiv

«Waldshuter Zukunftsschmiede»

Wasserwarnung und Klimafluch(t) – die Bombe tickt!

Am Mittwoch, 17. November 2021, trafen sich in der Vereins-Geschäftsstelle in Tiengen ein Expertenteam aus Ingenieuren, Informatikern, Hydrologen und Naturschützern zum Brainstorming zwecks Erfahrungsaustausch und Eruierung zukünftiger weiterer Einzelprojekte. Das Ergebnis ist vielversprechend. Im Rahmen der «Waldshuter Zukunftsschmiede» spielt das Thema Wasser in Zeiten der Klimakrise in unserem Verein „Erlebbare Umweltbildung e.V.“ eine zentrale Rolle. Das erste Projekt „MAT“ mit Projektleiter Uwe Hilpert wird aus der Taufe gehoben.

Wegbegleiter sind Winfried Kretschmanns fünf Thesen zum Klimaschutz

«Baden-Württemberg müsse beim Klimaschutz auftrumpfen und jede Bescheidenheit ablegen», sagte Ministerpräsident Winfried Kretschmann im November 2021 bei einem Vortrag vor der German Society an der Universität Oxford. Er stellte fünf Thesen zum Klimaschutz auf.

These 1

Wir leben im Anthropozän = Zeitalter des Menschen

„Es sind wir Menschen, die mittlerweile zur bestimmenden Kraft in Umwelt und Klima geworden sind. Weil wir massiv in alle Naturkreisläufe eingreifen“, sagte Kretschmann. 

Der Mensch belaste über die Maßen Wasser, Böden und Luft und verschwende Ressourcen und destabilisiere das Klima. In der Folge nähere sich der Planet irreversiblen Kipppunkten. Also Ereignisse, die sich nicht mehr Rückgängig machen und die Klimaerhitzung zudem weiter beschleunigen. Als Beispiele nannte er die schmelzenden Polkappen oder die auftauenden Permafrostböden.

These 2

Die große Transformation

„Wir haben nur noch wenige Jahre, um die globale Erhitzung einzudämmen. Doch dazu müssen wir konsequent umdenken und konsequent handeln“, leitete Kretschmann zu seiner zweiten These über, dass es eine große Transformation brauche.

Noch habe die Menschheit es in der Hand, diesen Wandel schöpferisch zu gestalten, anstatt von ihm überrollt zu werden. Dabei gehe es darum, eine Wirtschaft, die 250 Jahre von Kohle, Öl und Gas betrieben wurde, in nur 25 Jahren auf erneuerbare Energien umzustellen und „das alles muss schnell gehen, sonst werden wir in wenigen Jahrzehnten unseren Planeten nicht wiedererkennen“, mahnte der Ministerpräsident.

These 3

Bündnis aller Kräfte

„Doch könne man diesen Wandel nicht alleine schaffen, daher müsse man alle Kräfte bündeln“ leitete Kretschmann seine dritte These ein und „wir müssen die Menschen dafür gewinnen, mitzumachen und aus dem Kampf gegen die Klimaerhitzung ein Gemeinschaftsprojekt zu machen.

These 4

Mehr zu gewinnen als zu verlieren

Um die Menschen für den Klimaschutz zu gewinnen müsse man zeigen, dass es mit der großen Transformation mehr zu gewinnen als zu verlieren gäbe, so Kretschmanns vierte These zum Klimaschutz.

Zuvorderst natürlich einen lebenswerten Planeten – auch für unsere Kinder und Enkelkinder. „Und das heißt auch Freiheit für die kommenden Generationen. Denn diese wird nur im Rahmen einer intakten Natur und eines stabilen Klimas möglich sein. Darauf hat unser Bundesverfassungsgericht vor ein paar Monaten in einem wegweisenden Urteil hingewiesen“, erinnerte Kretschmann.

These 5

Die Gesellschaft als Ganzes mitnehmen

Kretschmann machte klar, dass der Weg ins postfossile Zeitalter kein Spaziergang und der Gesellschaft als Ganzes einiges abverlangen werde. Nichtsdestotrotz sei es der richtige Weg.

„Nur wenn wir Lösungen entwickeln und Brücken bauen, statt Gräben aufzureißen, nur dann wird der Klimaschutz unsere Gesellschaft nicht spalten“, fasste Kretschmann seine fünfte These zusammen.

Klimenz sammelt Fakten

Erhebungen & Auswertungen

Nur Daten und Fakten zählen!

Wasser ist heute weltweit von Verschmutzung oder übermäßiger Nutzung bedroht. Quellen, Oberflächen- und Grundwässer bedürfen des Schutzes. Basis für Gewässerschutz in unserem Landkreis sind belastbare Daten und Messungen.

Jeder Bach und jeder Boden ermöglicht vielfältige Beobachtungen, z.B. Bodenverdichtung, Wasserspeicherkraft, Niederschlagsstatistik, Regenmessstationen, Gebietsniederschlag, Pegelstände, Boden-/Luftfeuchtigkeit, Abflussbeiwert, standardisierten Messmethoden zur Wasserspeicherfähigkeit, Infiltrationsrate, langjährige Statistiken, Zukunftsaussagen zu Extremwertstatistik, Werte HQ5, HQ2, HQ1 (Auftrittshäufigkeit), Strecke der Steinaversickerung messen, Quellschüttungen, Spatenanalyse von Boden, Erdverdichtungen mit Sonden feststellen, Managementpläne für Niedrig-/Hochwasser, Werte (HQ/NQ).

Klimenz entwickelt Zukunft

Gewässer­entwicklungs­pläne

Messungen-Auswertungen-Thesen (MAT)

In einer Art „Jour fix“ bearbeitet unser Verein konkrete Einzelprojekte, die sich mit folgenden Themen beschäftigen, z.B.: Wie kann eine Veränderung in der Natur dargestellt werden? Zeitlicher Verlauf der Änderungen? Welche standardisierten Messmethoden zur Wasserspeicherfähigkeit gibt es? Welche Vorschriften / Vorgaben / Vorgehensweisen gibt es zu den Messmethoden?

Anfrage beim Landesanstalt für Umweltschutz in Karlsruhe und Regierungspräsidium Freiburg zwecks Messdaten zu Abflussmengen, Messung der Steinaversickerung (Länge des trockenen Flussbetts), Google-Earth kann für Veränderungen in der Landschaft / Natur genutzt werden, Weiterentwicklung Managementpläne für Niedrig- / Hochwasser, sinnvoller Fischbesatz, Modifizierung Gewässerentwicklungspläne für Steina, Schlücht, Wutach, Wiese und Alb in Zeiten des Klimawandels.